Archipel Ebertplatz

Künstlerische Intervention, Hamburg, Juli 2024

Mit Daniel Ladnar, Esther Pilkington, Manuel Scuzzo und Lea Gies

 

Vier Tage lang hat unsere Forschungsstation ihr Lager auf der Verkehrsinsel der Bushaltestelle Trabrennbahn in Bahrenfeld aufgeschlagen. Genannt haben wir den Ort „Archipel Ebertplatz“. Täglich von 13 Uhr bis 18 Uhr waren wir vor Ort und sind Fragen, die an uns herangetragen wurden, nachgegangen: z.B.: Wie viele Menschen halten sich auf dem Ebertplatz auf? Was kann man in drei Minuten machen? Wie soll der Platz heißen? Bekomme ich auf dem Flohmarkt Trabrennbahn alles, was ich brauche, umsonst? Mit dabei hatten wir zwei Lastenräder (pink und mit Fahne), Sitzmöglichkeiten, Spiele, selbstgemachte Limonade, zwei Topfpflanzen, einen langen pinken Teppich, zwei Stellwände, auf denen Fragen und Ideen für den Platz gesammelt wurden und diverse Medien zur Dokumentation des Ortes (Foto, Sound, Text). Wir fielen auf, intervenierten in die alltäglichen Wege der Nutzer*innen und machten den Durchgangsort zum Treffpunkt. Wir nutzen die Dokumentation, um die alltägliche Nutzung des Ortes und Notwendigkeiten wie auch Potentiale zur Veränderung aufzuzeigen.

Beauftragt wurde das Projekt durch die Initiative Q8 der Ev. Stiftung Alsterdorf, gefördert wurde das Projekt mit Mitteln des Bezirksamtes Altona.

 

Links:

Forschungsbericht: Archipel Ebertplatz 2024

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D[E]RIVE DETROIT

Kunst Residency, Detroit, Oktober / November 2023

Mit Julia-Marie Englert, Tino Holzmann und Kirsten Plöhn

In einer autogerechten Stadt erforschten wir den urbanen Raum zu Fuß, hörten und sahen die Stadt anders. Sobald wir in einen Uber stiegen, verschwammen die Bilder und Wahrnehmungen. Wie hören wir unsere Umgebung und was verraten die Geräusche über unsere Nachbarschaft? Geräusche erzählen Geschichten über die Landschaft. Während unseres Arbeitsprozesses nahmen wir Klänge auf, bearbeiteten sie und diskutierten sie in Listening Sessions und Gesprächen mit Nachbar*innen. Durch diesen iterativen Prozess entstanden Hörstücke, die einerseits dokumentarisch, andererseits abstrakt oder auch kommentierend sind. Das Ergebnis unserer dreiwöchigen Recherche sind ein Klangstück, ein Soundtagebuch, ein partizipativer Soundwalk, eine Soundinstallation und ein Zine. Indem wir uns auf Klangland- schaften konzentrieren, setzen wir Fragmente von Alltagsrealitäten zusammen und thematisieren (Un-)Zugänglichkeit, Eigentum und Verantwortung. Gefördert wurde das Projekt durch die Behörde für Kultur und Medien Hamburg und das Goethe Institut Chicago.

Links:

Soundarchive: derive detroit bandcamp

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Nachtwandeln

Eine Serie performativer Spaziergänge zwischen Tag und Nacht, Hamburg, seit 2023

Esther Pilkington & Manuel Scuzzo

Zur Dämmerung geht es los. Der performative Wahrnehmungsspaziergang „nachtwandeln“ führt in die Nacht und durch nächtliche Klangfelder. Gemeinsam spüren wir dem Übergang zwischen Tag und Nacht nach. Angeleitet von Instruktionen, Wahrnehmungs- und Beobachtungsübungen fragen wir: Was hört auf und was fängt an? Wie verändern sich in der Dunkelheit unsere Umgebung und unsere Wahrnehmung? Und welche Begegnungen machen wir dabei? Wir tauchen ein in die visuellen und akustischen Phänomene nach Sonnenuntergang. „Nachtwandeln“ wurde 2023 erstmals für den Stadtteil Bahrenfeld entwickelt. Auf Einladung des Deutschen Hafenmuseums (im Aufbau) entwickelten Pilkington und Gies 2024 eine Version ihres nächtlichen Wahrnehmungsspazierganges für den Hamburger Hafen. Bild (c) Daniel Ladnar

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Pirschen

Ein performativer Spaziergang für klein und groß, Molfsee, Kiel, 2023

Esther Pilkington & Manuel Scuzzo

„Die Hamburger Künstler*innen Esther Pilkington und Manuel Scuzzo laden ein zu einem Soundwalk durchs Unterholz. Leise schleichend und jenseits der Wege pirschen sie mit Euch durchs Museumsgelände. Welche Tiere begegnen uns? Welche sieht man, hört man aber nicht? Welche hört man, sieht man aber nicht? Klingt eine Buche anders als ein Linde? Und wie klingt eigentlich ein Freilichtmuseum?
Esther Pilkington ist Performerin und Forscherin, Manuel Scuzzo ist Klangforscher und Musiker. Beide arbeiten in ihren jeweiligen Projekten prozessorientiert und partizipativ. Beide nutzen Spaziergänge als künstlerische Auseinandersetzung.
Die Spaziergänge haben im Rahmen des Kindertages am 27.08.23 im Freilichtmuseum Molfsee statt gefunden.
 Bild (c) Daniel Ladnar

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VolumenXVolume

Eine Serie von experimentellen Spaziergängen, Hamburg, seit 2019

Mit Luka Lenzin und Kathrin Dröppelmann

Alles ist schon da. Ich treffe mit allem, was ich habe – meinen Ohren, meinem Gespür, meinen Erinnerungen, meinen Ideen, meiner Energie, meiner Zeit –, auf einen Ort. Er vertraut mir etwas an, ich traue mir etwas zu. Ich und der Ort gehen eine kreative Synthese ein, wir zeigen die Wirklichkeit. Wir spazieren abwegig und schaffen gemeinsam etwas Neues. Wir entdecken Verbindungen und sehen das, was verborgen scheint, als wertvollen Teil der Öffentlichkeit.

VolumenXVolume ist eine Serie von performativen Spaziergängen, die meist durch städtische Landschaften führen. Sie laden die Teilnehmenden ein, alltägliche Gewohnheiten loszulassen und sich von den Eindrücken des Ortes und den Begegnungen auf dem Weg inspirieren und leiten zu lassen. Anstatt einer festen Route folgen die Spaziergänge einer Versuchsanordnung, die durch einige vorab definierte Regeln gelenkt wird. In diesem experimentellen Rahmen verschwimmen die Grenzen zwischen Teilnehmenden und Performer*innen, sodass alle zu einem temporären, künstlerisch forschenden Kollektiv werden.

Links:

Video: VolumenXVolume

Audiowalk: Imponderabilien bandcamp

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Winterhuder Landschaften

Künstlerische Intervention, Hamburg, Sommer 2021

Mit Tino Holzmann

 

Was passiert eigentlich zwischen den Häuserzeilen in dem Alltag unserer Nachbarschaften? Dieser Frage folgend, entwickelten Manuel Gies und Tino Holzmann ein Irritationsmobil und machten sich zwei Wochen lang auf die Suche nach den Geschichten der Menschen in Winterhude. Aus dem gesammelten Wissen und Unwissen entstand eine Wanderung durch urbane Nebenräume. Uns begegnet Wildnis an unscheinbaren Orten, wir versuchen den Stadtpark in seiner Ursprungsidee zu begreifen und landen in einem Gebirge, dass wir vorher so nicht kannten. Wahre Begebenheiten im Wechselspiel mit Abstraktionen. Eine Wahrnehmungs-Expedition durch Winterhude. Die Tour ist als ein digitaler Spaziergang veröffentlicht. Ein Teil der Wanderung führt durch das Alsterbetongebirge und ist sowohl digital als auch analog als Wanderkarte veröffentlicht.

Links:

Spaziergang: Lialo.com

Wanderkarte: Alsterbetongebirge PDF

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Der Klang einer Landschaft

Eine Serie von Soundwalks, im Hamburger umland, 2017/ 2018

Das Singen der Wälder, das Säuseln der Felder, zwitschernde Vögel und summende Insekten, das Rascheln im Gras, das Flattern der Birken, das Brausen der Fichten, das Rauschen der Weite, ein Dröhnen und Wummern in der Ferne… Wie Klingt die Landschaft? Ist sie selbst ein Instrument oder Klangkörper? Sind akustische Phänomene eine Art Sprache? Diesen und ähnlichen Fragen gehen wir nach und machen eigenen Erfahrungen. Wir durchwandern unterschiedliche Landschaften und Klangsphären und lauschen auf deren vielfältigen Geräusche, Klänge und Rhythmen. Ein Soundwalk ist ein Hörspaziergang, bei dem sich die Teilnehmer*innen den Geräuschen und Klängen ihrer Umwelt widmen. Ohne Technik, nur durch bewusstes Zuhören können wir unsere Alltagswelt neu erleben. Ob musikalisch, forschend oder als sinnliche Erfahrung – die Welt der Geräusche ist grenzenlos und fließend.

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Lauschen & Rauschen

Eine Serie von Soundwalks, Hamburg, seit 2016

Unter dem Titel „Lauschen & Rauschen“ initiiert Manuel Scuzzo seit 2016 eine Serie von Soundwalks, die durch urbane Klangräume führen. Plätze, Straßen, Parks und Hinterhöfe dienen den Teilnehmenden als Konzertsäle. Es geht um die (musikalische) Wahrnehmung unserer akustischen Umwelt und um den künstlerischen Umgang mit Alltagswelten. Durch die bewusste Wahrnehmung von Alltagsklängen erforscht er mit den Teilnehmenden die Beziehung zwischen Klang, Umgebung und unserer, meist subjektiv Wahrnehmung. Lauschen & Rauschen steht in der Tradition der geführten Hörspaziergänge wie sie seit den 70er Jahren von verschiedenen Künstler*innen, wie z.B. von Hildegard Westerkamp oder Pauline Oliveros, angeboten werden. Ganz ohne Technik widmen sich die Teilnehmer*innen den Geräuschen und Klängen ihrer Umwelt. Seit dem ersten Walk im Rahmen des Blurred Edges Festival im Juni 2017, gab es zahlreiche gebuchte und selbstinitiierte Termine in Hamburg und Umgebung. Bild (c) Netzwerk junge Ohren